In Köln und Umgebung gibt es mehrere einzigartige Sammlungen von Geräten und Anlageteilen aus der Frühzeit des Rundfunks. Dazu kommen historische Apparate aus dem großen Feld der Speicher- und Computertechnik, wie das „Tefifon“, welches früher in der damals noch selbständigen Stadt Porz hergestellt wurde. Diese Sammlungen sind von ihren Eigentümern (Privatpersonen und Vereinen) oft nur unzulänglich untergebracht und einer interessierten Öffentlichkeit kaum zugänglich. Für den historisch gewachsenen Sender- und Medienstandort Köln stellen diese Sammlungen ein wichtiges kulturelles Erbe dar. Als Beispiele seien genannt die Sammlungen der Fördergesellschaft Radio- und Tonbandmuseum e. V. (www.die-kuehners.de/joomla250/) und das von Hermann Broich zusammengetragene CD-Museum (www.cd-museum.de).
In der Hitzeler Straße in Köln-Raderthal befindet sich das unter Denkmalschutz stehende historische Sendegebäude der Westdeutschen Rundfunk AG (WERAG), der Vorläuferin des heutigen WDR. Derzeit steht das im Eigentum der Stadt Köln befindliche Gebäude leer und ist renovierungsbedürftig.
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/sender_Köln-Raderthal
Vor diesem Hintergrund ist die Idee entstanden, ein Radio- und Medienmuseum im historischen Funkhaus unterzubringen. Dort sollen mit moderner Szenografie- und Präsentationstechnik ein historischer Längsschnitt der Radio- und Mediengeschichte in interaktiver Form der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Damit würde dieses markante Gebäude wieder einer ursprungsnahen Nutzung zugeführt.
Diesem Ziel hat sich ein Netzwerk von Initiativen, Vereinen und Einzelpersonen verschrieben, welches die notwendigen Schritte mit der Stadt Köln, Stiftungen, Institutionen und öffentlichen Zuwendungsgebern gehen will. Die derzeitigen Träger und Unterstützer des Netzwerks sind unter „Unterstützende“ aufgeführt.
Das Netzwerk traf sich gemeinsam mit Nachbarinnen und Nachbarn aus der „Englischen Siedlung“ (Umgebungsbezeichnung des historischen Funkhauses in Raderthal) erstmals am Freitag, dem 31. August 2018, um sich zu konstituieren und weitere Schritte des Vorhabens zu diskutieren. Die Versammlung berief Andreas Henseler zum Sprecher (Tel. 0221 386786; Mail: andreas.henseler@netcologne.de). Seither nahm das Netzwerk Kontakt mit der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Köln auf, trat auf mehreren öffentlichen Veranstaltungen – z.B. des Bürgervereins Raderberg und -thal – auf. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. erklärte das Funkhaus zum Denkmal des Monats im Dezember 2018. Darüber hinaus wurde am Tag des offenen Denkmals im Sept. 2019 eine gut besuchte Führung durch das Gebäude angeboten (Link zum Video: https://youtu.be/iH9Cuq4W2ml). Weiterhin wurde eine Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln eingeleitet, die für das Netzwerk eine Bauaufnahme (digitale Erfassung des Gebäudes) erstellt hat. Auf deren Grundlage hat die Fakultät Architektur und Denkmalschutz der TH Köln Semesterarbeiten gestartet, die Entwürfe für eine Umgestaltung des historischen Gebäudes zu Museumszwecken liefern sollen (siehe Pressemeldungen).